European Shark Week startet mit Aufruf das Augenmerk aufs Finning zu legen
08. Oktober 2010
Die Shark Alliance, ein Zusammenschluss aus mehr als 100 Naturschutz-, Wissenschafts- und Freizeitorganisationen, die sich dem Haischutz verschrieben haben, startet am 9. Oktober in die vierte, jährliche European Shark Week, indem sie Mitglieder des Europäischen Parlaments (MdEPs) dazu aufruft, das Finning-Verbot der Europäischen Union zu stärken. Finning bezeichnet die verschwenderische Praxis bei der die Flossen eines Hais abgetrennt und der Körper zurück ins Meer geworfen wird.
Das Finning-Verbot der EU ist eines der schwächsten weltweit. Es enthält Schlupflöcher, die eine Durchsetzung behindern und die es Fischern möglich machen, zwei von drei Haien die Flossen abzuschneiden, ohne dass dies entdeckt oder bestraft wird. Der einfachste, effektivste Weg das Finning-Verbot umzusetzen ist die Forderung, dass Haie angelandet werden, ohne zuvor ihre Flossen abzuschneiden. Im Europaparlament sammeln mit dem Thema vertraute Abgeordnete die Zustimmung ihrer Kollegen für eine Schriftliche Erklärung, in der die Europäische Kommission aufgerufen wird, solche Forderungen in den anstehenden Vorschlag für eine überarbeitete Verordnung aufzunehmen.
Im Laufe der nächsten Woche veranstalten Aquarien, Tauchgruppen und Naturschutzorganisationen in Großbritannien, Italien, Deutschland, Malta, Spanien, Frankreich, Belgien, Schweden, Finnland, Polen, den Niederlanden, Irland und Portugal Veranstaltungen und Aktionen, um die Abgeordneten dazu ermutigen, die Schriftliche Erklärung zu unterzeichnen. "Das ständig steigende Interesse an der European Shark Week eröffnet noch nie da gewesene Möglichkeiten, dieses Thema bewusst und die Sorge um Haie öffentlich zu machen", sagte Heike Zidowitz, Vertreterin der Deutschen Elasmobranchier-Gesellschaft. „In diesem Jahr rufen die Bürger Europas ihre Abgeordneten dazu auf, das ‘Augenmerk aufs Finning‘ zu legen und dabei zu helfen, diese unglaublich verschwenderische Praxis abzuschaffen. “Haie und die verwandten Rochen sind außerordentlich anfällig für Überfischung, da sie langsam wachsen, erst spät geschlechtsreif werden und nur wenige Jungtiere hervorbringen. Die meisten europäischen Hai- und Rochenpopulationen sind überfischt; ein Drittel ist von der Ausrottung bedroht. „In der Rolle als bedeutender Akteur im Bereich Fang, Verbrauch und Handel von Haien weltweit, hat Europa die Pflicht, eine einwandfreie Hai-Fischereipolitik einzuführen", sagte Uta Bellion, Direktorin des europäischen Meeresprogramms der Pew Environment Group und Koordinatorin der europäischen Aktivitäten der Shark Alliance. „Wir sind zuversichtlich, dass die öffentliche Unterstützung, die mit der European Shark Week in ganz Europa deutlich wird, viele gewählte Vertreter der Bürger Europas ermutigen wird, die Schriftliche Erklärung zu unterzeichnen, mit der die Europäische Kommission aufgefordert wird, die Schlupflöcher im Finning-Verbot der EU zu schließen.“ Nähere Informationen über die Teilnahme an der European Shark Week und/oder die Unterzeichnung einer Petition finden Sie auf www.europeansharkweek.org