Todeszonen schwinden: Nordseewasser rettet die Ostsee

Ein rekordverdächtiger Salzwassereinbruch aus der Nordsee bringt Sauerstoff und exotische Fische.

Ein Dornhai vor der Insel Poel, ein Mondfisch in der Lübecker Bucht: In den vergangenen Tagen hat es in der Ostsee seltene Fischfunde gegeben. „Und es werden wohl noch mehr“, sagt Timo Moritz vom Deutschen Meeresmuseum in Stralsund.

Grund ist ein rekordverdächtiger Salzwassereinbruch, der aus der Nordsee kommt. Der bringt nicht nur Fischexoten, sondern reanimiert auch die Ostsee: Er bekämpft mit neuem Sauerstoff die sogenannten Todeszonen. Deren Fläche hat sich im vergangenen Jahrhundert verzwölffacht – und ist auf rund 60 000 Quadratkilometer angewachsen.

Nun könnten sie kleiner werden oder ein weiteres Ausbreiten zumindest gestoppt werden. Die Wissenschaftler vom Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) sind jedenfalls in heller Aufregung: „Einen so starken Salzwassereinbruch hat es zuletzt vor 21 Jahren gegeben“, berichtet Mitarbeiterin Barbara Hentzsch.

Quelle: Ostsee-Zeitung