CITES – letztes Treffen des Ständigen Ausschusses vor der Vertragsstaatenkonferenz
25. Juli 2012
Diese Woche tagt der Ständige Ausschuss des „Übereinkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen (CITES)“ zum 62. Mal in Genf. Der Ausschuss, der viele administrative und strategische Belange des größten internationalen Umwelt-Übereinkommens - auch Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen genannt - regelt, ist die letzte große Zusammenkunft der Vertragsstaaten vor der Vertragsstaatenkonferenz im März 2013 in Bangkok, Thailand.
Während der Ständige Ausschuss nicht über Aufnahmen in die Anhangslisten zur Schutzstellung von Arten verhandelt, wird vermutlich bei der Vertragsstaatenkonferenz im März nächsten Jahres erneut mindestens eine Haiart zur Diskussion und Abstimmung zwischen den 175 Vertragsstaaten gestellt werden.
Bereits im März präsentierte Deutschland einen Antragsentwurf für den Heringshai beim Treffen des Tierausschusses in Genf. Durch die benötigte gemeinsame Position der EU-Staaten, um den Erfordernissen des EU-Binnenmarktes gerecht zu werden, muss dieser Entwurf im September noch durch die EU-Koordinierung gehen und offiziell verabschiedet werden. Bei erfolgreicher Verabschiedung wird der Antrag nachfolgend von Zypern bei CITES eingereicht, das zurzeit die Präsidentschaft der EU innehat.
Der Ständige Ausschuss berät in dieser Woche über Themen, die den Haischutz in diesem Forum auch beeinflussen. Dies sind zum einen Absichtserklärungen mit der Kommission für den Schutz von atlantischen Thunfisch (ICCAT) und der Welternährungsorganisation (FAO) sowie gemeinsame Programme mit anderen Übereinkommen, wie dem Übereinkommen über wandernde wildlebende Arten (CMS). Ein Knackpunkt, der nach jahrelanger Diskussion noch nicht gelöst ist, ist der Umgang mit der Einfuhr von Arten vom Meer aus internationalen Gewässern. Diese Woche erhoffen sich viele Vertragsstaaten Konsens bei dem vorliegenden Kompromiss zu finden, der besonders wichtig für mögliche weitere Schutzstellungen von Hai- und Rochenarten ist.
Die Deutsche Elasmobranchier-Gesellschaft ist diese Woche als Beobachter des Ständigen Ausschusses in Genf vor Ort.
Foto: © H. Zidowitz