Medien–Information der Shark Alliance zum Film "Sharkwater"

Am Donnerstag, dem 10. April, läuft der Dokumentarfilm "Sharkwater", der schon seit einiger Zeit für Furore auf vielen Filmfestivals gesorgt hat, in den deutschen Kinos an.

Die Shark Alliance, ein Zusammenschluss von annähernd 50 Artenschutz-, Angler-, Taucher-, und Fachorganisationen, die sich für eine Verbesserung der Fischereipolitik der Europäischen Union einsetzt, möchte die Gelegenheit nutzen, das Augenmerk auf diesen Film zu lenken.

Die Shark Alliance unterstützt die Zielsetzung des Films "Sharkwater" die Notlage der Haie einem größeren Publikum zu vermitteln. Das Ziel der Shark Alliance ist das Voranbringen eines wissenschaftlich basierten Schutzes und wir freuen uns über einen schlagkräftigen und Preis gekrönten Film mit dem gleichen Ziel.

"Nach Jahrzehnten der Angst durch den Film "Der Weiße Hai" gibt der Film "Sharkwater" nun dem Publikum die Möglichkeit, die Gefährdung der Haie und ihren dringenden Schutz zu verstehen."

Obwohl der Film "Sharkwater" nur die illegale Fischerei vor der Küste Costa Ricas und Ecuadors mit der verschwenderischen Verarbeitungspraxis des "Finnings" zeigt, haben auch europäische Fischereien einen entscheidenden Anteil an der Dezimierung von Hai-Beständen. Die Nachfrage nach Haifleisch in Europa sorgt ebenfalls für einen steten Anzug von Hai–Fischereien in der ganzen Welt. Dabei werden vom Aussterben bedrohte Arten nach wie vor von europäischen Fangflotten gezielt gefischt und das europäische Haifinning–Verbot ist eines der schwächsten weltweit. In Europa gibt es die höchste Zahl von gefährdet eingestuften Haiarten (Rote Liste der bedrohten Arten).

Ein effektives Finning–Verbot ist dringend notwendig, aber nicht genügend, um Haie zu schützen. Ein gerade im Entstehen begriffener Haischutzplan, der wesentliche Verbesserungen in den Fangbestimmungen ermöglichen und Lücken im Finning–Verbot schließen würde, könnte eine neue Ära verantwortungsvoller Haifischerei in der EU einläuten. Jedoch ist die Opposition gegen diesen Haischutzplan durch die Fischerei–Industrie sehr stark.

Kinobesucher, die sich vom Film "Sharkwater" inspiriert fühlen, sollten bei ihrem Fischereiminister (Horst Seehofer) die Abgabe eines starken Haischutzplans einfordern. Die Unterstützung durch die breite Öffentlichkeit ist entscheidend dafür, dass diese biologisch empfindlichen Arten vor der Ausrottung bewahrt werden.

Kurznotizen

  • Wissenschaftler schätzen, dass jährlich 26 bis 73 Millionen Haie allein für den weltweiten Haiflossenhandel getötet werden.
  • Haie und ihre nahen Verwandten die Rochen wachsen generell langsam, werden erst spät geschlechtsreif und bekommen nur wenige Jungen als Nachwuchs. Dies macht sie besonders anfällig für Überfischung und ihre einmal erschöpften Bestände können sich kaum wieder erholen.
  • Die für die Haiflossensuppe nach Asien exportierten Flossen sind mittlerweile eine der teuersten Fischereiprodukte in der Welt und können bis zu 500 Euro pro Kilogramm erreichen.
  • Europa hat den höchsten prozentualen Anteil an gefährdet eingestuften Haiarten weltweit (etwa 30%) und gleichzeitig das schwächste Finning–Verbot in der Welt.
  • Die EU, angeführt von Spanien, sind Hauptexportländer für Flossen nach China und Hongkong.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.sharkalliance.org