Neuer Aktionsplan der EU — Hoffnung für Haie

Die lang erwartete Initiative der Europäischen Kommission soll die Überfischung beenden, bedrohte Arten schützen und das Finning–Verbot verschärfen

Brüssel, 5. Februar 2009: Die Shark Alliance begrüßt den heute von der Europäischen Kommission vorgelegten Aktionsplan zum Schutz der Haie, der den Weg für weitreichende Verbesserungen der EUBestimmungen zur Haifischerei und Schutzmaßnahmen ebnen soll. Der Plan umfasst eine Erweiterung des Informationsstandes über den Haifang, den Schutz bedrohter Haiarten sowie Maßnahmen gegen die Überfischung und zur Schließung von Gesetzeslücken hinsichtlich des Verbots des Finnings (die erschwenderische Praxis des Abtrennens der Flossen auf See, mit Rückwurf des Körpers ins Meer). Der Hai–Aktionsplan der EU umfasst Maßnahmen in einzelnen Ländern, in der EU und in aller Welt.

"Die Veröffentlichung des lang erwarteten EU–Hai–Aktionsplans ist ein wichtiger Schritt für den Schutz der Haie in europäischen Gewässern und darüber hinaus", so Sonja Fordham, Shark Alliance Policy Director. "Der Plan befürwortet wissenschaftlich fundierte Fanggrenzen, den Schutz bedrohter Arten und eine Verschärfung des Finning–Verbots. All diese Maßnahmen sind notwendig, um den Haien, die zu den am stärksten gefährdeten und dabei am wenigsten beachteten Tierarten Europas zählen, eine positivere Zukunft zu eröffnen."

Die EU–Fischereiminister sollen sich beim Treffen des Fischereirates im April auf "Ratsbeschlüsse" einigen. Die Europäische Kommission ist dafür verantwortlich, Richtlinien für die Verschärfung bestehender Fischereibestimmungen — wie etwa des Finning–Verbots und der Fanggrenzen für Haie — zu erarbeiten.

"Damit der EU–Haiplan erfolgreich ist, muss die Kommission schnell weitere sinnvolle Vorschläge erarbeiten, und die Mitgliedsstaaten müssen dafür sorgen, dass Verbesserungsvorschläge angenommen und umgesetzt werden”, fügte Fordham hinzu. "Wir fordern alle EU–Fischereiminister dazu auf, die schnelle Umsetzung des Hai–Aktionsplans in Übereinstimmung mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und einem vorbeugenden Ansatz aktiv zu unterstützen."

Hinweise für Redakteure:

Die Shark Alliance — ein Zusammenschluss von über 60 Organisationen aus den Bereichen Artenschutz, Wissenschaft und Freizeit — wurde 2006 gegründet, um auf die Entwicklung eines wissenschaftlich fundierten, durchgreifenden EU–Hai–Aktionsplans hinzuarbeiten.

Die Gründung der Shark Alliance wurde von der Pew Charitable Trusts, einer gemeinnützigen, nichtstaatlichen Organisation, initiiert. Pew verfolgt einen streng analytischen Ansatz, um Verhaltensweisen zu ändern, die Öffentlichkeit zu informieren und zum öffentlichen Engagement anzuregen. Das Meeresprogramm von Pew zielt darauf ab, die EU beim Kampf gegen die weltweite Überfischung zu unterstützen und die Zerstörung der Weltmeere aufzuhalten. Pew unterstützt die Shark Alliance mit Ressourcen sowie Organisation und Führung.